Wohnungsbau & Kita
im Prinz-Eugen-Park, München
LEBEN IN DER ÖKOLOGISCHEN MUSTERSIEDLUNG Auf dem Gelände der ehemaligen Prinz-Eugen-Kaserne im Münchner Süden wurde eine ökologische Mustersiedlung geplant, die größte zusammenhängende Holzbausiedlung in Deutschland. Der Neubau an der Jörg-Hube-Straße schafft Raum für 57 Wohnungen (davon 45 geförderte Wohnungen) und für ein Haus für Kinder mit je drei Krippen- und Kindergartengruppen. Das Haus der Kinder belegt das Erdgeschoss des Gebäudes. Es zeichnet sich durch einen vorspringenden Sockelbereich ab. Ein Platz an der Südwestecke des Grundstücks bildet den Zugangsbereich zur Kita. Die Gruppenräume orientieren sich zum Gartenbereich im Westen. Personal- und Nebenräume liegen nach Osten und dienen als Trennung zu den Wohnungen. Die innenliegenden Flur- und Garderobenbereiche werden über Oberlichter mit Tageslicht versorgt und verfügen über mehrfache Ausblicke und Ausgänge zum Garten. Die Wohnungen sind in vier- bis sechsgeschossigen, kompakten Körpern über dem Sockelgeschoss platziert. Die Aufgliederung in vier Volumen gliedert den Baukörper und schafft überschaubare Nachbarschaften. Gleichzeitig wird dadurch die Tageslichtnutzung im Gebäude maximiert. Alle Wohnungen orientieren sich zu mindestens zwei Himmelsrichtungen. Die Zugänge zu Wohnungen und Haus für Kinder sind räumlich getrennt. Die Wohnungen werden von Osten, bzw. Süden erschlossen, das Haus für Kinder von Westen. Der Neubau an der Jörg-Hube-Straße schafft Raum für 57 Wohnungen und für ein Haus für Kinder mit je drei Krippen- und Kindergartengruppen. KONSTRUKTION & MATERIALIEN Die Planungsvorgaben der Stadt München stellten hohe Anforderungen an einen bewussten und nachhaltigen Umgang mit Energie und Ressourcen sowohl im Bau als auch im Betrieb der Gebäude. Ein wichtiges Augenmerk lag auf der Verwendung von nachwachsenden und regional verfügbaren Rohstoffen. |
Die Obergeschosse wurden deshalb in allen 4 Gebäudeteile in Holz-Hybrid-Bauweise errichtet. Die Holzelemente wurden vorgefertigt, wobei die Vorfertigung die Konstruktion einschließlich Fenster und Sonnenschutz, sowie die komplette Fassadenbekleidung aus Holz umfasste. Die Decken wurden als vollflächige, hohlraumfreie Holz-Beton-Verbund-Decken mit sichtbarer Holzuntersicht auf linearen Holz-Beton-Verbund-Trägern und dem Beton-Erschließungskern vertikal aufgelagert. Die vertikalen Lasten aus den HBV-Trägern werden über innenliegende, sichtbare Holzstützen geschossweise abgetragen. Tragende Innenwände wurden aus Gründen des Brandschutzes mit Gipskarton gekapseltem Brettsperrholz erstellt. Wohnungstrennwände wurden in zweischaliger Ausführung hergestellt. Die Außenwände bestehen aus nichttragenden, wärmegedämmten und geschossweise vorgefertigten Holz-Rahmen-Bauteilen. Die Fassade erhielt ab dem 1. Obergeschoss eine vertikal angeordnete, vorvergraute und gestülpte Verkleidung aus Lärchenbrettschuppen, welche geschossweise ihre Stülprichtung ändern. An den Geschossübergängen wird die Holzfassade durch einen integrierten, horizontal durchlaufenden Brandriegel unterbrochen. Die Fassade im Erdgeschoss wurde aus schwerentflammbaren Materialien als Plattenfassade hergestellt. Das Unter- und Erdgeschoss, sowie die Treppenhäuser und Aufzugsschächte bis zur Dachhaut wurden in Stahlbetonbauweise erstellt. Nachwachsende Rohstoffe wurden in Form von Holzbauteilen der tragenden Konstruktion ab dem 1. Obergeschoß, der Außenwandkonstruktion, wie auch der Fassadenbekleidungen sowie der Innenbekleidungen im Erdgeschoss eingebaut. |
BGF: 8.960 qm Planung: 2016 - 2019 Bauherr: GWG München Leistungen: HOAI LPH 1-5 Fotos: Conné van d´Grachten |