C.E. Noerpel
Büro und Umschlaghalle in Ulm
Das Baugrundstück der Hauptniederlassung der Fa. Noerpel liegt im westlichen Donautal im Industrie- und Gewerbegebiet der Stadt Ulm. Das Umfeld wird geprägt durch seine heterogene Bebauung. Durch die unterschiedlichen Gebäude-Nutzungen entstanden sehr verschiedene Bebauungen: Das Bürogebäude wird über die Nord-Oste Ecke im Bereich der Zufahrt zum Grundstück betreten. Durch seine markante Form und das überkragende Obergeschoss entsteht ein deutlich platzierter, wettergeschützter Zugang zum Gebäude. In dem großzügigen Foyer befindet sich Empfangssekretariat und Posteingangsstelle. Im Erdgeschoss befindet sich die operative Sachbearbeiter-Ebene die im Inneren über einen großen Luftraum mit dem Obergeschoss verbunden und über ein Glasdach belichtet wird. Die operative Ebene wurde als Großraumbüro konzipiert. Die Fahrer erreichen die Mitarbeiter über einen separaten Eingang vom Speditionshof aus. Im Obergeschoss befinden sich die administrativen Arbeitsplätze im Einzel- und Gruppenbüros. Die Umschlaghalle wurde als natürlich belichtete und belüftete Stahlkonstruktion ausgeführt. Die Außenwände wurden mit stabilen Stahlbetonfassadenplatten verkleidet. Teilweise wurden die Stahlbetonflächen mit dem Firmenschriftzug geprägt. Die komplette Halle wurde mit Lagerflächen unterkellert. Der Zugang zur Umschlaghalle erfolgt über einen Lastenaufzug. Bereits bei der Gebäudeform, Grundrissgestaltung und Materialwahl wurde darauf geachtet den ökologischen Standardanforderungen gerecht zu werden und dem Bauherrn seine architektonischen und funktionalen Erwartungen zu erfüllen. Zur Unterstützung der Kühlung sind im Innenbereich Sichtbetonflächen angeordnet als sommerliche passive Kühlung und als Nachtspeicherung in den Wintermonaten. Zwischen den unterschiedlichen Nutzungsbereichen, Umschlagshalle und Verwaltung, fügt sich eine baulich temperierte Glasfuge als Pufferzone, die tagsüber verschattet werden kann und durch die Kaminwirkung eine zusätzliche Querlüftung verschafft, nachts die Räume mit Frischluft durchspühlt und zugleich als Erschließungsbereich zwischen zwei Ebenen dient. |
Die Fassade des Verwaltungsbaus ist eine Holzständer-Wand-Konstruktion mit integrierten Kastenfenstern, die zum einen für eine individuelle Belichtung und Belüftung der einzelnen Büro- und Besprechungsräume sorgen und zum anderen als konstruktiver Sonnenschutz für die EDV-Arbeitsplätze und als Windschutz des außenliegenden Sonnenschutzes dienen. Für die Konstruktion der Fassade wurde der umweltfreundliche Baustoff Holz verwendet und mit witterungsbeständigen Baustoffen konstruktiv geschützt. Im Innenbereich wird das Holz in vielfachen Verwendungsmöglichkeiten sichtbar und schafft durch seine natürliche und warme Erscheinung eine harmonische Atmosphäre und ein angenehmes Raumklima. Um den Wasserverbrauch zu senken und in einem umweltverträglichen Rahmen zu halten wurde die Regenwassernutzung mit eingeplant. Ein Speicher für Regenwasser versorgt die komplette Spülung der sanitären Einrichtungen. Um in den Hallen bei kältesten Wintertagen partiell und flexibel auf eine Wärmequelle zurückgreifen zu können, war der Einsatz einer Heizung notwendig. Hier wurde eine Gasheizung mit niedrigem energetischem Standard gewählt die eine umweltfreundliche Verbrennung gewährleistet. |
BGF: 16.800 qm Planung: 1998 - 1999 Bauherr: C.E. Noerpel GmbH Leistungen: HOAI LPH 1-9 Fotos: Martin Duckek |